Der Zunderschwamm (Fomes fomentarius) im Forschungsinstitut BIOPOL e.V.
Der Zunderschwamm (Fomes fomentarius)im Forschungsinstitut BIOPOL e.V.

Herr Schaub und das Rennsteigmuseum in Neustadt

Das Rennsteigmuseum in Neustadt ist von der Fülle der dargestellten Inhalte ohnehin ein“Muß“ für jeden Touristen. Um so mehr, da eine ständige Zunderschwammausstellung einen tiefen Einblick in die Verwendung des Zunderschwamms seit Jahrhunderten gibt.

Im Jahr 1842 wurden 21, 5 t also 21.500 kg Zunderschwamm verarbeitet. 1872 wurde eine gesonderte Fabrik errichtet, die im gleichen Jahr 6 t verarbeiteten Zunderschwamm vermarktet hatte. Diese verarbeiteten Mengen erscheinen heute auch noch als eine gigantische Größenordnung. Nicht nur die Quantität ist beeindruckend, sondern es war auch die Qualität. Auf Grund der sauberen Verarbeitungstechnik hatten sich die  Neustädter  mit Alleinstellungsmerkmalen einen Namen gemacht. Die „Neustädter Schwammlappen“ wurden von Chirurgen als blutstillendes Mittel angewandt, hatten ihren festen Platz in der damaligen Medizin in unterschiedlichen Anwendungen, wie die  „Pharmazeutischen Handbücher“ der damaligen Zeit zur Genüge demonstrieren.

Im Einklang mit der Natur zu leben und dabei noch innovativ sowie erfolgreich zu sein, erscheint beim Museumsbesuch die herausragende Eigenschaft dieses "Völkchens" in Neustadt zu sein. Anerkennenswert, dass ehrenamtlich sich um den Erhalt dieses Kulturschatzes engagiert wird.

Dieses großartige Engagement wird durch Herr Schaub ebenfalls unterstützt, indem er seine Sammlung zu produzierten Zunderschwammerzeugnissen dem Museum übergeben hat.

 

Wer ist Herr Hans Schaub aus Zeulenroda und was fasziniert den Museumsbesucher?

Herr Schaub ist Jahrgang 1935 und hat als Tischler nicht nur zum Holz, sondern auch zu den Pilzen eine besondere Affinität entwickelt. Ganz besonders zum Zunderschwamm.

 

Die handwerklichen Fähigkeiten zur Verarbeitung des Zunderschwamms setzen die Betrachter in Erstaunen. Es ist das alte Handwerk der Zundelmacher. Die stofflichen Eigenschaften, sei es ein Hut, oder eine Schale, selbst Zunderschwammpapier, überraschen. Die angenehme samtweiche Oberfläche dieser Produkte gibt ein völlig neues Gefühl einer erlebten Natur, was man bis dahin nicht gekannt hat. Der Experte „für uraltes Pilz-Wissen“ wie unlängst eine Zeitung schrieb, hat mit der Übergabe seiner Erzeugnisse an das Rennsteigmuseum einen bleibenden Namen in der Historie des Zunderschwamms erworben, ist fester Bestandteil der Traditionspflege. Auch unsere Anerkennung und Hochachtung mit der Empfehlung dieses Museum zu besuchen.

Rd.

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